So eine Nacht im Bus ist leider nicht gerade sehr erholsam und deshalb war ich froh, dass ich am Freitag (12. Mai 2017) in der Früh gerade noch meine gute Freundin Anna an ihrer Wohnungstür in Madrid abgepasst habe. Nach einer kurzen Besichtigungstour der Wohnung fuhr sie zur Arbeit und ich gönnte mir erst mal ein paar Stunden Schlaf. Anna kennen ja schon einige vom Chor Viva Voce. Warum ihr Leben bisher auch sonst sehr spannend war und wieso das gerade für diesen Blog eine Rolle spielt, erfahrt ihr im Interview mit ihr.
Mit Anna zusammen wohnt ihr Freund Daniel. Daniel ist in Madrid geboren und aufgewachsen, ein waschechter Madrileño also. Doch auch zu Deutschland hat er gleich mehrere Verbindungen. Zum Einen hat er dort teilweise studiert und arbeitet jetzt bei Siemens in Spanien. Zum Anderen ist das natürlich der Ort, wo er Anna kennengelernt hat. Und schließlich hört er auch mal ganz gern deutsche Schlager. Auf Autofahrten war es dann immer sehr lustig im Zentrum Spaniens in voller Lautstärke die größten Ballermann-Hits mitzugrölen ^^
Einmal sind wir beispielsweise nach Toledo gefahren und haben dort die wunderschöne mittelalterliche Altstadt besichtigt. Sehr interessant zu sehen sind dabei die Einflüsse der drei Weltreligionen, die die Stadt im Laufe der Jahrhunderte geprägt haben: Judentum, Christentum und Islam. Wer im Laufe des Tages Hunger bekommt und keine 12 bis 15 Euro für ein Tagesmenü ausgeben möchte, der kann auch einfach in der Mensa der Universität Essen gehen. Die ist für jedermann geöffnet und ein Tagesmenü kostet nur um die 5 Euro, schmeckt aber trotzdem!
Eine weitere Fahrt unternahmen wir, um eine Hose zu kaufen – ah ja richtig. Das hatte ich vergessen zu erwähnen: diesmal hatte meine Wanderhose in den Bergen in Nordspanien leider den Kampf gegen einen Granitfelsen verloren…also wieder mal ne Hose gekauft! (Hoffe, mein Erspartes reicht das Jahr über ; -)
Madrid selbst ist eine tolle Stadt. Man merkt ziemlich schnell, dass es die Hauptstadt Spaniens ist. An jeder Ecke findet man Denkmäler, die an wichtige Ereignisse der spanischen Geschichte erinnern, und Monumente von teilweise kolossalen Ausmaßen. Daneben gibt es noch wunderschöne Parkanlagen, wie den Parque de El Retiro, der zum Besichtigen kleiner Paläste, zum Lauschen verschiedenster Musik und zu sportlichen Aktivitäten einlädt.
Wie wenn ich’s gewusst hätte, fanden an diesem verlängerten Wochenende auch die Festtage des San Isidro, des Schutzpatrons von Madrid statt. Dementsprechend besuchten wir Konzerte und picknickten, wie es Brauch ist, zusammen mit Hunderten anderen Madrilenen im Parque de San Isidro. Ich lernte außerdem, was es bedeutet, einen Mini Calimocho zu bestellen. Mini ist an einem Mini eigentlich nichts, denn es ist die größte Bechereinheit in Spanien. Auch Cocktails werden auf Wunsch darin serviert. Calimocho wiederum ist ein in Spanien verbreitetes Erfrischungsgetränk, wobei Rotwein mit Cola gemischt wird – gemischt mit Sprite hieße es Tinto de Verano. Beides wird eisgekühlt serviert und ist einfach ein wundervoll erfrischender Genuss in der heißen Jahreszeit. Probiert es aus!
Letztendlich war auch meine Gastgebersuche für die nächste Zeit in Andalusien von Erfolg gekrönt. Meine erste Station ist eine Familie nahe Córdoba. Dort werde ich für eine Woche bleiben können, weil sie dann zu einer Hochzeit in London aufbricht. Anschließend geht es in die Nähe von Marbella an der Costa del Sol, der Südküste Spaniens. Doch davon mehr in meinen nächsten Beiträgen…
Hier geht’s zur Fotostrecke und zum Interview…