ÜBER MICH

 

Du fragst dich vielleicht

"Wer ist der Typ?

Erzählt hier was von Weltreise und von Kulturen und so...wie kommt der dazu?"

Einfach ausgedrückt: 

Ich bin NEUgierig. 

Neues ist immer auch etwas Fremdes, das es zu durchdringen gilt. Im Großen wie im Kleinen. Egal ob man nur einen Fachterminus zu verstehen versucht oder gleich eine neue Sprache lernen will. Oder ob man nur die Gepflogenheiten der nebenan eingezogenen Familie oder gleich die Werte und Normen eines ganzen Landes kennenlernen möchte. 

Die Begegnung mit diesem Fremden – in welchem Kontext auch immer – birgt sowohl Chancen als auch Risiken. Chancen, weil es in jedem Fall zu prägenden, meist sogar zu bereichernden Lebenserfahrungen kommt. Und Risiken, weil man seine Komfortzone zumindest zeitweiße verlassen muss, um mit dem Fremden in Interaktion zu treten.

Bewusst wurden mir solche Fremderfahrungen 2007. Damals verbrachte ich ein halbes Jahr an einer internationalen Sprachschule in Toronto. Ich war zu diesem Zeitpunkt 17 Jahre alt, hatte bisher immer nur in München gelebt und traf nun mit einen Schlag auf viele junge Menschen aus allen Teilen der Welt.

Es war eine der großartigsten Erfahrungen in meinem Leben. Nicht, weil es durchweg positive Erlebnisse gab, sondern weil das Aufeinandertreffen der verschiedenen Kulturen und die damit verbundene Herausforderung jedes Mal eine unglaubliche Faszination auf mich ausübte.

Gleich zu Beginn meines Aufenthalts in Toronto galt es die erste größere kulturelle Klippe zu umschiffen. Als ich mich eines Abends mit Leuten aus Lateinamerika zum Feiern verabredet hatte, stand ich als typisch Deutscher natürlich pünktlich zur verabredeten Uhrzeit an unserem Treffpunkt. Etwa eine halbe Stunde später tauchten dann auch langsam die ersten meiner lateinamerikanischen Freunde auf. 

Noch einmal eine halbe Stunde verging bis wirklich Alle eingetrudelt waren. Meine lateinamerikanischen Mitschüler schien das jedoch überhaupt nicht zu stören. Als ich das Thema etwas genervt ansprach, erfuhr ich, dass man in lateinamerikanischen Ländern anscheinend ein anderes Verständnis von Zeit und Pünktlichkeit hat als in Deutschland, besonders was die Freizeit angeht. Entsprechend überrascht waren meine Freunde, als sie hörten, dass ich wirklich genau zur verabredeten Uhrzeit angekommen war. 

Natürlich hätte ich auch einfach nichts sagen und mich jedes Mal ärgern können. Solange zumindest, bis ich mich schließlich nicht mehr mit Lateinamerikanern, sondern nur noch mit den anderen Deutschen in der Schule verabredet hätte. Auf diese Weise wären jedoch die wunderbaren Freundschaften, die an diesem Abend ihren Anfang nahmen, niemals entstanden.

Am Ende meines Aufenthalts hatten wir uns dann aufeinander abgestimmt. Ich ließ mir einfach etwas Zeit und kam einige Minuten später zu Verabredungen und die Anderen haben sich etwas mehr beeilt – wie mir eine Freundin dann mal berichtet hat, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf: „Basti wartet bestimmt schon!“

Dieser Blog soll nun, neben allgemeinen Reiseerlebnissen, ebensolche Fremderfahrungen auf meiner Weltreise teils dokumentieren und teils reflektieren. Dabei möchte ich nicht nur meine eigenen Fremderfahrungen teilen, sondern auch die Erfahrungen von Freunden, Bekannten und Noch-Fremden einbringen, um auch andere Perspektiven aufzuzeigen.

Eine gewisse kulturwissenschaftliche Fundierung darf dabei natürlich auch nicht fehlen, selbst wenn diese entsprechend dem Reiseblog-Format eher überblickshaft ausfällt.

Meinen weiteren Werdegang nach Toronto und einige weitere Infos zu mir findest du im folgenden Video...